Projekt 1 – Tasche für mich

Und los gehen die 52 Wochen! Nähzimmer ist aufgeräumt, Stoffe sind alle sortiert (endlich mal) und in meinem Kopf wuseln 1000 Ideen herum 😉

Für den Start habe ich mir überlegt, mir endlich eine schöne Tasche für mich zu machen. Und außerdem soll sie zwar nicht zu groß sein, aber trotzdem soll bei Bedarf schon ein bisschen was reinpassen, z.B. beim Einkaufen.

Bei Farbenmix gibt es das tolle Taschen-Set „AllesDrin“, und der Schnitt für die kleine Tasche hat mich geradezu angelacht.

Da im Freebook die Anleitung für beide Taschen ist, war ich zuerst etwas verwirrt und habe mich entschlossen, erstmal ein Probestück zu nähen. Also wundert euch nicht über den Stoff 🙂

Also erstmal die Anleitung und den Schnitt ausdrucken und ausschneiden

Stoff zuschneiden. Da Vorder- und Rückseite der Tasche im Stoffbruch ist, habe ich mir zwei Stoffbrüche aufeinandergelegt und beide Teile auf einmal ausgeschnitten.

Hier seht ihr alle Teile: 2x Taschenkörper außen in grün, 2x Taschenkörper Futter in beige, Innentasche in grün, 2x Riegel in grün, 2x Einsatz für Eingriff in grün.

1. Schritt:
Riegel rechts auf rechts zusammennähen. Damit er etwas fester wird, habe ich ein Vlies aufgebügelt.

Vlies aufbügeln
rechts auf rechts zusammennähen

Kurven einschneiden und wenden

Nach dem Wenden knappkantig absteppen

Damit ich schön gleichmäßig und knapp absteppen kann, habe ich die Nadelposition nach ganz rechts gestellt.

Schritt 2:
Kurzfristig habe ich mich entschlossen, die Tasche mit Volumenvlies zu verstärken. Also einmal rundherum auf beiden Futterteilen aufnähen und ausschneiden.

Schritt 3:
Lange Seite an der Innentasche zweimal umbügeln und festnähen. Dann auf ein Futterteil legen und rechts, unten und links festnähen. Dann wie gewünscht einzelne Taschen „abtrennen“. Ich habe eine ziemlich groß abgetrennt, weil ich einen recht großen Geldbeutel habe. Im nachhinein habe ich aber festgestellt, dass es praktischer ist, die Taschen kleiner abzunähen und der Geldbeutel passt trotzdem rein.

Riegel oben in der Mitte festgesteckt und knappkantig festgenäht.

Schritt 3:
Ein Rechteck quer falten und an einer Seite der Rundung festnähen. Eigentlich sollte man das auf dem Außenstoff machen. Hab ich natürlich überlesen… Ging aber trotzdem! Auf der anderen Seite der Rundung ebenso. Wichtig: der Bruch der Faltung zeigt in die Mitte!

Dann Außenstoff auf das Futterteil rechts auf rechts, Rundung nähen.

Sieht dann so aus.

Schritt 4:
 Das 2. Teil vom Taschenkörper genau wie in Schritt 3 auf das Rechteck stecken. Das ist ein ziemliches Gewusel, zur Sicherheit habe ich es festgesteckt und rumgedreht, ob es nach dem Nähen dann auch wirklich so aussieht, wie es aussehen soll 🙂

Prüfblick

Wenn es auf beiden Seiten festgenäht ist, 2. Futterteil rechts auf rechts auf den Außenstoff legen und wieder die Rundung nähen. Ich habe ca. 20x gedreht und gewendet, bis ich es dann rausgefunden hatte, wie es liegen soll.

Das Bild dazu ist wenig aussagekräftig. Zuunterst liegt das einzelne
Futterteil mit der rechten Seite nach oben. Darauf dann mit linken Seite
nach oben der Außenstoff. An dem ist das zweite Teil Außenstoff und
Futter schon drangenäht. Dann kann man auch schön feststecken und nähen!

Und so sieht dann der Eingriff aus!

Schritt 5:
Jeweils Futter auf Futter und Außenstoff auf Außenstoff rechts auf rechts legen und außenrum nähen. Und zwar nur da, wo sie direkt aufeinanderpassen! Das heißt, dass neben dem Eingriff rechts und links zwei Öffnungen bleiben, da kommen dann die Träger rein. Wendeöffnung nicht vergessen!

Schritt 6:
Die Ecken auseinanderfalten, die beiden Nähte aufeinander legen und feststecken. Dann mit dem Lineal abmessen, wann die Naht 8cm hat. Ich lege dazu mein Quiltlineal so auf die Naht, dass ich immer im rechten Winkel zu ihr bin. 

 Schön absteppen.

 Und abschneiden.

Wenn das bei allen vier Ecken gemacht ist, Tasche wenden und die Wendenaht schließen. Normalerweise mache ich das ja per Hand, dass man die Stelle nicht sieht, aber bei meinem Probestück war ich mal faul und habe es mit der Maschine gemacht.

Schritt 7:
Damit der Träger schön bequem wird, habe ich ihn mit Volumenvlies verstärkt. Abweichend von der Anleitung habe ich den Träger rechts auf rechts längs gefaltet, abgesteppt und dann gewendet. Damit er etwas stabiler wird, dann noch mit 3 Längsnähten verstärkt.

Falls ihr euch wundert, warum es kein Foto davon gibt: Habe es vergessen zu fotografieren – Sorry.

Leider hatte ich auch keine Schließe da, um den Träger längenverstellbar zu machen. Da ich es aber trotzdem mal ausprobieren wollte, habe ich einen Verschluss von einem Hosenträger genommen. Hat leider nicht so gut funktioniert, weil das eine Ende dann immer lose herumhängt. Ich habe das mal provisorisch gelöst, indem ich es festgebunden habe 🙂

Die Tasche gefällt mir so gut, dass ich gleich noch eine gemacht habe!

So, Woche 1 ist erledigt, auf geht es in Woche 2! Ich freue mich schon!

Sonnenblumenläufer

Meine Mum ist ein so großer Sonnenblumen-Fan, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Und da sie zufällig einen Tag nach mir Geburtstag hat, was liegt näher, ihr etwas mit Sonnenblumen zu nähen?

Nachdem ich einen schönen Sonnenblumenstoff gefunden hatte, wusste ich nicht genau, was ich mit ihm anfangen sollte. Nach ein paar Stündchen *hüstl* in den Weiten des Internets fand ich hier eine Vorlage für eine gepatchte Sonnenblume, die mir total gut gefallen hat.

Folgende Stoffe hab ich mir ausgesucht:

Mir war von Anfang an klar, dass ich für die vielen Ecken eine Hilfe benötige, da sonst alles im Chaos endet. Zuerst wollte ich es mit der Papiermethode versuchen, aber dann hat mich das Rasterquick doch mehr gereizt. Wie sich im nachhinein herausgestellt hat, sollte man keine neue Praktik ausprobieren, wenn man das Ergebnis verschenken will!!!

Jetzt geht’s los mit der Bilderflut!

Erstmal alles schön ausgeschnitten und zur Veranschaulichung ausgelegt.

Dann die ersten beiden Teile (ich habe mal in der Mitte angefangen) rechts auf rechts aufeinanderlegen und passend (Achtung Nahtzugabe!) auf Rasterquick stecken.

Dann alles umdrehen und schön auf der Linie nähen (Scherenspitze zeigt drauf).

Alles wieder umdrehen und aufklappen. Wer will, kann bügeln, ich habe immer vorsichtig mit dem Finger „gebügelt“.

Und so geht’s die Reihe dann weiter

Den inneren Teil der Sonnenblume musste ich trennen, sonst hätte ich die Nähte nicht hingekriegt. Damit ich besser zurecht komme, habe ich mir die Lage der Teile auf das Rasterquick aufgezeichnet.

 Dann alles möglichst genau an den richtigen Schnittpunkten zusammennähen.

So bekommt man erst 4 Streifen

… und dann daraus einen Sonnenblumenblock!

Ich habe mich dann dafür entschieden, die Sonnenblumenblöcke in gelb zu umranden und den Sonnenblumenstoff als schmaleren Block zwischenzusetzen.

Also erstmal oben und unten jeweils gelbe Streifen ansetzen.

Dabei nicht stur nach dem Rasterquick gehen, sonst kommt sowas bei raus: Unten liegt der Block gerade an der Linie, oben „sinkt“ er um 1cm!

Dann gelbe Streifen zwischen die einzelnen Blöcke setzen und Voila!

Diesmal wollte ich keinen üblichen Quiltrand, deshalb habe ich die gepatchte Decke rechts auf rechts auf den Hintergrundstoff und darauf noch mein Vlies. Dann alles zusammengenäht, eine Wendeöffnung offen gelassen. Schwups, alles auf rechts drehen und losquilten!

Erstmal die Sonnenblume im Nahtschatten (soweit es ging)

Für die gelben Flächen habe ich bei Leah ein schönes Sunshine-Design gefunden. Auch hier hätte ich lieber erst üben sollen und nicht gleich drauflos quilten sollen… Totale Selbstüberschätzung.

Den Sonnenblumenstoff habe ich mit Loopy Lines gequiltet und die grüne Fläche gewiggled (?!? irgendwie komisch, wenn man im Kopf „englisch quiltet“, es aber dann deutsch schreibt 😀 )

Der ganze Läufer

 Und die Rückseite

Und hier noch meine Hausaufgabe von Quilt Along #22

Mein Fazit: Ich habe schon lange nicht mehr so viel geflucht beim Nähen, wie mit Rasterquick. Die Ecken mögen ja schön aufeinandertreffen, aber es ist alles so viel an Stoff und Rasterquickvlies und dann passt es doch wieder nicht so gut aufeinander.

Und ich muss mich zukünftig echt dazu zwingen, neue Designs erst zu üben, bevor ich sie richtig verwende. Es hat echt keinen Sinn, Stoff und Zeit sparen zu wollen. Das Ergebnis gefällt sonst nicht. Wie hier.

Da es jetzt aber zu spät ist für eine neues Geschenk und meine Mama immer sehr tolerant ist bei selbstgemachten, bekommt der Sonnenblumenläufer den Titel „Guter Wille“, frei nach dem Satz aus der Kindheit „Es ist egal, wie das Bild/die Bastelei aussieht, der gute Wille zählt!“

Mein rundes Jahr!

Im Forum der Quiltfriends habe ich folgende schöne Beschreibung gelesen, die auch auf mich zutrifft: ICH NULLE!

Bisher war ich je eher der Typ, meinen Geburtstag nicht groß zu feiern, weder mit Verwandtschaft oder sonst irgendwie durch eine Reise oder Ausflug oder halt einfach was Besonderes. Dieses Jahr werde ich aber zum einen meinen Geburtstag mit Freunden und Verwandten feiern! Und außerdem möchte ich mein 0-Jahr noch anders „würdigen“.

Seit ich Julie und Julia gesehen habe, bin ich ja von der Idee begeistert, etwas ein ganzes Jahr lang zu machen. Dann bin ich auf Leah Day und ihr 365-Tage-FreeMotion-Design-Projekt gestoßen und ich habe wieder begonnen zu überlegen, was denn für mich passend wäre, was ich auch gerne ein ganzes Jahr lang machen möchte. Es sollte was mit Nähen sein, das macht mir am meisten Spaß. Aber was?

Das ganze schlummerte wieder so in mir dahin, bis FrauKatze anfing, jeden Tag eine Postkarte zu basteln. Dort fand ich den Link zu http://makesomething365.blogspot.de/, wo viele von ihrem 365-Tage-Projekt erzählen. Begeistert habe ich mich durchgelesen und einige 52-Wochen-Projekte gefunden

52-Wochen. Jede Woche ein anderes Projekt. Kein Druck, TÄGLICH etwas zu machen (nicht möglich bei zwei kleinen Kindern, einem Haus, einem Garten und hoffentlich bald einem neuen Job. Außerdem soll es ja auch Spaß machen!). Aber trotzdem soviel Druck, für jede Woche etwas zu planen und umzusetzen. Und vor allem: Es fertigzustellen!

Da hapert es nämlich meistens! Grundsätzlich ist etwas schon fertig, es fehlt z.B. nur noch die letzte Wendenaht, oder ein Gummi muss noch reingezogen werden oder – off topic – alles ist geputzt nur ein Zimmer fehlt noch.

Aber in einer Woche ist es zu schaffen! 52 Wochen – 52 Projekte. Das ist es, das ist für mich.

Und damit komme ich zu meiner 0. Was gibt es besseres, als mich damit zu feiern?

Mein Nulljahr mit 52 Wochen, gefüllt mit 52 Projekten, die innerhalb einer Woche abgeschlossen sein sollen.
Start ist am Donnerstag, 19.07., meinem Geburtstag 🙂

Zuerst war ich etwas skeptisch, ob ich überhaupt 52 Sachen finde, die ich in einer Woche nähen kann. Aber ich hab sie zusammen 🙂 Unter anderem könnt ihr euch auf Folgendes freuen:

  • Nähkörbchen
  • Geldbeutel
  • Taschen
  • Tischset
  • Blumen
  • ToDoListe
  • Yogakissen
  • Handschuhe
  • Mäppchen
  • Monatsquilt
  • und vieles, vieles mehr!

Ich werde versuchen, aus jedem Projekt einen WIP (Work In Progress) zu machen. Ich bin nur manchmal so „im Thema“, dass ich vergesse zu Fotografieren, aber ich werde mich durch die 52 Wochen hoffentlich bessern!

Ich freu mich auf eure Kommentare und Kritik!